Pišti Horvath | unermüdliche Verbundenheit zu Großwarasdorf

Stefan Pišti Horvath erblickte eigentlich 1949 im ungarischen Bük die Welt. Die Mama Anna, eine Romni aus Großwarasdorf, überlebte das Konzentrationslager Ravensbrück, konnte jedoch auf Grund ihrer furchtbaren Erinnerungen aus der Nazizeit nicht mehr zurück in ihren Geburtsort zurückkehren.

On demand | Roma sam | 25.12.2017

Stefan Horvath | Wien und Großwarasdorf

Serdar Erdost

Nach der Befreiung ließ sie sich in Bük nieder, und gründete dort mit Istvan Horvath eine Familie. Pišti ist ihr erstes Kind.

Wie das Schicksal so will, musste sich die Familie während des Ungarnaufstandes nochmals auf den Weg nach freiem Leben machen. Am 17. November 1956 kam die Familie Horvath in Großwarasdorf an, bezog das Haus der Großeltern im Unterort 25. Ein paar Tage später trennten sich seine Eltern für eine lange Zeit vom damals sechs jährigen Stefan.

Die Erinnerungen an seine Kindheit hinterließ bei Stefan Pisti Horvath tiefe Risse, die nicht zu heilen vermögen. Wenn er auch seitens des Pfarrers stets Unterstützung erfuhr, war die Dorfgemeinschaft, die er Gadje nennt, mit dem kleinen Stefan nicht selig.

Auch wenn Pišti unermüdlich seine Verbundenheit zu seiner Heimatgemeinde wiederholt, kehrt er nur mehr zu den Auftritten nach Großwarasdorf zurück. Der Ausnahmekünstler Stefan Pišti Horvath reiste jedoch 27 Jahre lang die ganze Erdkugel und vertrat Österreich von Tokio bis Kairo. Dabei spielte er für Könige und Staatspräsidenten.

Geblieben ist ein stolzer krotischer Zigeuner aus Großwarasdorf, wie Pišti sich selbst definiert.

In „Roma sam“ erzählt er ausfühlich über sein bewegendes Leben.