Wanderausstellung über Roma-Holocaust ohne Österreich

Die internationale Wanderausstellung „Miranda“, die sich mit dem Holocaust an den Roma unter der nationalsozialistischen Herrschaft in weiten Teilen Europas befasst, geht am 15. Februar im finnischen Espoo an den Start.

Weitere Stationen sind für die kommenden zwei Jahre insgesamt über 20 Ländern gebucht.

Nina Castén

Drom

Nina Castén | Bei einem Auftritt des Ensembles „Drom“

Österreich ist nicht dabei

Kontakte nach Österreich habe es zwar gegeben, sagte die Sprecherin des finnischen Kulturvereins Drom und sozialdemokratische Politikerin Nina Castén. Die Nationalbibliothek habe mit der Begründung abgesagt, die Ausstellung gehöre nicht zu ihrem Kernaufgabenbereich. Das derzeit in der Grazer Synagoge beherbergte Grazer Holocaust- und Toleranzzentrum des vor rund einem Jahr aufgelösten Grazer Kultusvereins, zeigte sich zwar sehr interessiert, mangels finanzieller und räumlicher Möglichkeiten verlief jedoch auch dieser Versuch, Österreich in den Tourenplan einzubinden, im Sand.

Miranda

National Museum Helsinki

„Miranda“ im National Museum Helsinki | 2013

Castén bedauerte das Fehlen Österreichs unter den Gastgeberstaaten - darunter Deutschland, Schweden, Dänemark, Australien sowie etliche östliche EU-Mitgliedsländer - schloss aber einen neuerlichen Versuch, die Schau auch nach Österreich zu bringen, nicht aus. Auch Ruth Kaufmann vom Holocaust- und Toleranzzentrum zeigte sich nach wie vor interessiert an der Ausstellung.

Veijo Baltzar

Drom

Veijo Baltzar

„Mirandan silmin | Through Miranda´s Eyes“, wie der vollständige Titel der Ausstellung lautet, basiert auf einem Roman des finnischen Roma-Schriftstellers Veijo Baltzar, der in seinem Buch das tatsächliche Schicksal einer slowakischen Romni während des Zweiten Weltkriegs schildert. Nach Espoo wechselt die Ausstellung der Reihe nach zunächst nach Riga, Tallinn, Zagreb, Sered, 2. August (Slowakei) und Budapest.

Link

Mirandan silmin | Through Miranda´s Eyes