Sündenbock der Armut | Vorurteile | Idealisierung

Die Sozialanthropologin Maria Anna Six-Hohenbalken spricht in der Sendung über die Entstehung der Vorurteile gegen Roma und Sinti. Sie veranschaulicht dabei, wie die Roma und Sinti zum Sündenbock der Armut und Elend nach den Kriegen gemacht wurden.

On demand | Roma sam | 23.1.2017

Maria Anna Six-Hohenbalken ist eine Wiener Sozialanthropologin, hat zahlreiche Forschungsberichte über Minderheiten verfasst.

Auf der anderen Seite fanden die Teile des frustrierten Bürgertums in der idealisierten Lebensweise der Roma und Sinti die grenzenlose Freiheit, nach der sie gesucht haben. So werden den Roma Eigenschaften zugewiesen, die nicht der Realität entsprachen, erklärt die Anthropologin Six-Hohenbalken.

Über die ersten Vorurteile über die Roma und Sinti schrieb Sebastian Münster, ein Hochschulgelehrter in Heidelberg, in seinem Hauptwerk „Kosmographie“ am Anfang des 16. Jahrhunderts, erläutert Six-Hohenbalken zu Beginn ihres Gespräches mit „Roma sam“.

Direktor Werner Herics

ORF

Landesdirektor des ORF Burgenland Werner Herics

Direktor Herics | Bandbreite der Volksgruppen zeigen

Angesprochen auf die geplante Sendung über die österreichischen Volksgruppen in ORF III sagte der Landesdirektor des ORF Burgenland Werner Herics, dass es angedacht sei, „ein Potpourri aller Volksgruppen zu machen“. Es bedürfe jedoch noch eines koordinierenden Gesprächs bezüglich der Sendezeit und Länge mit der Leitung des ORF III.

Ziel sei es überhaupt, „ein Bewusstsein auf einem deutschsprachigen nationalen österreichischen Sender zu schaffen, wo man die Bandbreite der österreichischen Volksgruppen zeigt und das in deutscher Sprache“, fügte Direktor Herics hinzu. In Zukunft müsse man mit „sehr spartanischen Ressourcen“ auskommen, betonte Herics beim Besuch der ORF Außenstelle Oberwart im Interview mit Susanne Horvath von „Roma sam“.

Gedenken

ORF.at

Tipp

Gedenktafelenthüllung in Mörbisch

Nächsten Sonntag, am 29.1.2017, wird eine Gedenktafel für die Opfer des Nationalsozialismus in Mörbisch am See enthüllt. Die Veranstaltung der Gemeinde, in Zusammenarbeit mit zahlreichen Roma Organisationen, findet um 15.00 Uhr Ecke Ruster Straße / Seestraße statt.

Programm

*Gemeinsames Gebet des evangelischen und katholischen Ortspfarrers
*Gebet Manuela Horvath (Roma-Pastoral)
*Gebet Rami Langer (Israelitische Kultusgemeinde Wien)

15:30 Uhr | Kurzvorträge im Evangelischen Gemeindezentrum mit Gerhard Baumgartner, Herbert Brettl und Johannes Reiss
Musik | David Samer

Kooperationspartner

Roma Volkshochschule Burgenland, Kulturverein österreichischer Roma, Roma Pastoral im Burgenland, Projektteam “Opferdatenbank” des Landes Burgenland, Österreichisches Jüdisches Museum Eisenstadt, Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Israelitische Kultusgemeinde Wien, erinnern.at, Evangelische und Katholische Pfarrgemeinde Mörbisch am See.