Roma Ball | Ein Zuhause für Muttersprache

So intensiv wie beim Roma Ball der burgenländischen Roma wird nirgendwo Roman gesprochen. Genau deshalb schätzen die Volksgruppenangehörigen den Ball in Unterwart sehr, weiß der Veranstalter Martin Horvath vom Verein Karika für Roma und Sinti.

On demand | Roma sam | 16.1.2017

Roma Ball 2017

Verein Karika

Roma Ball 2017 | Ungarischer Hof in Unterwart

Roma sam | 16.1.2017
20:50 - 21:10 | Radio Burgenland
Livestream

Roma Ball, diesmal veranstaltet vom Verein Karika, fand wie in den vergangenen Jahren auch im Ungarischen Hof in Unterwart statt. Der Roma Ball ist eine der wenigen Veranstaltungen, bei der sich Roma/Romnja und Gadje in einer ausgelassen Atmosphäre viel austauschen.

Roma Ball 2017

Verein Karika

Roma Ball 2017

Verein Karika

Roma Königin 2017 Indira Gussak

Roma Königin 2017 Indira Gussak

Natürlich fehlte auch heuer nicht die Wahl der Roma Königin. Indira Rani Gussak machte um Mitternacht das Rennen. Sie ist 2000 in Oberpullendorf geboren. Das Herz dieses Ausnahmetalentes pocht eigentlich für Musik und hat einige Auftritte bei den Aktivitäten der Volksgruppe. Die Musik will die Romakönigin als Instrument einsetzen, um ihre Volksgruppe am besten vertreten zu können.

Roma Ball 2017

Verein Karika

Improvision Balkanix

Die weiteren Highlights des gelungenen Balls waren die Bands „Romano Rath“ und „Improvision Balkanix“. Improvision Balkanix besteht aus Musikern aus Rumänien und Mazedonien. Der Gruppenleader Adrian Gaspar war zum ersten Mal beim Roma Ball in Unterwart.

Roma Ball 2017

Verein Karika

Martin Horvath | Paul Horvath | Verein Karika

Einer unter den Ballbesuchern, der sich über den Erfolg des Roma Balls freut, ist sicherlich der Unterwarter Bürgermeister Josef Horvath. Er hofft auf dessen Forstsetzung im kommenden Jahr.

Klippl | Regional Politiker in EU sollen sich anstrengen

Die Volksgruppe befinde sich in den benachbarten EU Staaten in einer äußerst kritischen Situation, merkt Christian Klippl, Vorsitzender des Kulturvereins Österreichischer Roma an. Da sollten die Kommunen stark in die Infrastruktur, sprich Schule, medizinische Fürsorge, Wasser, Kanal, Strom, investieren, um nachhaltige Verbesserungen für alle zu erzielen. Diese Fördergelder der EU anzuzapfen bedarf es jedoch einer komplizierten Administration, der die kleinen Kommunen nicht gewachsen sind. Man müsse aber von den regionalen Politikern erwarten können, dass sie sich des Themas annehmen, auch wenn es für sie mehr Anstrengung bedeuten würde, meint der Vorsitzende Christian Klippl in dem zweiten Teil seines Gesprächs mit Roma sam.

Roma Advent Kulturverein

Serdar Erdost

Christian Klippl im Gespräch mit Serdar Erdost

Lösungsorientierte Konferenz in Wien

Einer europaweiten Konferenz in Wien, zu der die Vertreter/innen der Volksgruppe aus den Ländern, in denen die Volksgruppe eine dichte Population aufweist, und deren Lebenssituation nur von Elend geprägt ist, eingeladen werden, kann Klippl viel abgewinnen. Diese sollte aber nach Klippl lösungsorientiert ausgerichtet sein.

Das sei auch ein Thema bei seinem Gespräch mit der Staatssekretärin Muna Duzdar gewesen, verrät Klippl. Der Internationale Romatag könnte dafür ein guter Anlass sein, fügt Klippl abschließend hinzu.

Erster Teil des Interviews von C. Klippl
Roma und Sinti müssten mehr Fördergelder zustehen