Treffen der Volksgruppenbeiräte in Wien

Vertreter der Volksgruppenbeiräte aller sechs in Österreich anerkannten Volksgruppen haben am Donnerstag in Wien/Beč mit Vertretern des Bundeskanzleramtes (BKA) über wichtige Themen und Anliegen diskutiert. Dabei wurden zwei Resolutionen beschlossen.

Eine Resolution behandelt die Presseförderung der Volksgruppen und die zweite beschäftigt sich mit der Novellierung des Privatschulgesetzes.

Sjednica Savjetov u Beču

ORF

An der Sitzung nahmen 80 Personen teil

Gewünscht wird mehr Sendezeit im ORF

Einig sind sich die Volksgruppenbeiräte auch über das Ausweiten der Sendezeit im ORF. Einer entsprechenden Resolution des ORF-Publikumsrates haben sich die Vertreter der Volksgruppenbeiräte gestern angeschlossen.

Gefordert wird eine zusätzliche halbstündige Fernsehsendung von und für Volksgruppen, die auf ORF2 oder ORFIII wöchentlich ausgestrahlt werden soll, so der Vorsitzende des Volksgruppenbeirates der Burgenlandkroaten, Stanko Horvath.

Matthias Wagner, Christoph Carić, Štefan Bubić i Viktorija Kuzmić

ORF

Vertreter des Volksgruppenbeirates der Burgenlandkroaten/Savjet za hrvatsku narodnu grupu

Fördermittel sollen deutlich erhöht werden

Bei der Sitzung präsentierten die Volksgruppenvertreter die angespannte finanzielle Lage der Volksgruppen. Da die Fördergelder seit 25 Jahren stagnieren, also weder erhöht noch an die Inflation angepasst werden, sind manche Vereine existenzgefährdet, so Horvath.

Die Volksgruppen hätten demnach einen Verlust von 50 Prozent der Fördermittel im Vergleich zu der Summe vor 25 Jahren zu verzeichnen. Dies sollte angepasst und an die Inflation angeglichen werden, betont Stanko Horvath, der bei der konstituierenden Sitzung des Volksgruppenbeirates der Burgenlandkroaten im Februar zum Vorsitzenden gewählt wurde.

Subventionen werden früher ausbezahlt

Das BKA habe versprochen, dass die Fördermittel bis zur Jahresmitte ausbezahlt werden und nicht erst am Ende des Jahres. Für die Vereine sei dies eine große Erleichterung, da oftmals Kredite aufgenommen werden mussten, um etwa Personalkosten zu decken, sagt Stanko Horvath.

Volksgruppengesetz soll aktualisiert werden

Ein weiteres wichtiges Anliegen der Volksgruppen ist das Aktualisieren des Volksgruppengesetzes. Der Novellierungsvorschlag aus dem Jahr 2011 wurde laut Horvath abgelehnt und jetzt müssten neue Vorschläge erarbeitet werden. Dies sei in kleinerer Runde leichter zu bewerkstelligen.

Einen Konsens zu finden sei zwar nicht leicht aber in 80 bis 90 Prozent der Vorschläge seien sich die Volksgruppen einig, so Horvath. Initiiert wurde das Treffen vom Volksgruppenbeirat der Kärntner Slowenen/Savjet koruških Slovencev.