Anstieg antisemitischer Vorfälle

Laut einem Bericht des Forums gegen Antisemitismus sind im Vorjahr 503 antisemitische Vorfälle gemeldet worden. Das entspricht im Vergleich zu 2014 mit 255 gemeldeten Vorfällen fast einer Verdoppelung.

Demnach gebe es Hinweise auf eine Enthemmung, denn auch bei persönlichen Beschimpfungen, Bedrohungen, Anrufen und Angriffen gebe es einen Anstieg. „Wir befinden uns auf einem Allzeithoch“, betonte Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, gestern im Ö1-„Mittagsjournal“. Das Forum spricht von einer „Enthemmung aufseiten der Täter“.

Beim Forum gemeldete Fällen

Bei den dokumentierten Vorfällen handelt es sich um gemeldete Fälle, die nach einer Überprüfung durch das Forum tatsächlich als antisemitisch eingestuft wurden. Allerdings geht das Forum von einer höheren Dunkelziffer aus, da nicht alle Fälle gemeldet werden. Die in den Bericht aufgenommenen Fälle werden in sechs Kategorien eingeteilt: in Beschimpfungen/Bedrohungen, Internet/Social Media, Briefe/Anrufe, Vandalismus, tätliche Angriffe und Sonstiges. ´

Enthemmung auf Seiten der Täter

Innerhalb eines Jahres stieg die Zahl von 477 auf 503 antisemitische Vorfälle. Über einen Zeitraum von drei Jahren hat sich die Gesamtzahl der gemeldeten Vorfälle sogar fast verdoppelt. Auch jene Vorfälle, in denen die Betroffenen persönlich adressiert wurden, haben sich verdoppelt. Dieser Anstieg sei laut Forum ein weiterer Hinweis darauf, dass es eine Enthemmung auf Seiten der Täter gibt, welche ihre Ressentiments in einer persönlich adressieren Form ausleben.

Forum gegen Antisemitismus

Das Forum gegen Antisemitismus versteht sich als unabhängiger Verein, der Antisemitismus dokumentiert und gegen Antisemitismus in seiner vielfältigen Gestalt auftritt. Das Forum sieht seine Hauptaufgabe darin, Anlaufstelle für Zeugen und Zeuginnen zu sein sowie von Antisemitismus Betroffenen Unterstützung anzubieten.

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