Tausende kroatische Pilger in Mariazell

Mehrere tausend Pilgerinnen und Pilger nahmen am Wochenende an der traditionsreichen Wallfahrt der Burgenlandkroaten nach Mariazell teil. Die Wallfahrt, die heuer unter dem Motto „100 Jahre Fatima“ stand, fand zum 94. Mal statt.

Kroatische Pfarren aus dem Burgenland, Wien, Ungarn und der Slowakei nahmen an der Wallfahrt mit Gottesdiensten, Kreuzweg-Prozessionen und Rosenkranz-Gebeten teil, am Sonntag feierten zahlreiche Gläubige das Hochamt mit Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics.

Wandermuttergottes geht an Zagersdorf

Am Sonntagnachmittag erfolgte als traditioneller Höhepunkt der Wallfahrt die Übergabe der Wandermuttergottes, die in diesem Jahr von der slowakischen Pfarre Kroatisch-Jahrndorf/ Hrvatski Jandrof/ Jarovce an die Pfarre Zagersdorf/ Cogrštof überreicht wurde.

Die Pfarrgemeinde Jarovce konnte zudem einen beträchtlichen Spendenbetrag, den sie innerhalb des letzten Jahres, als die Wandermuttergottes bei ihnen war, sammelte, an die Basilika von Mariazell übergeben.

Bischof Zsikfkovits Mariazell Odobasits Zagersdorfer Pilger

Štefan Vukić

Bischof Zskifkovics nach der Übergabe der Wandermadonna an Zagersdorf

200 Gläubige aus Jarovce in Mariazell

Die Rosenkranzmesse am Samstagabend wurde von Gläubigen aus Jarovce, von denen gut 200 nach Mariazell kamen, gestaltet.

Im Laufe des vergangenen Jahres pilgerten mehr als 3.000 Burgenlandkroaten zur Wandermuttergottes nach Jarovce, wo sie herzlich und gastlich empfangen wurden.

Shodišće u Celju 2017 s Jandrofci subotu

ORF

Der Dechant von Trausdorf Željko Odobašić bei der Messe Samstagabend

Symbol des europäischen Geistes

Die Marienstatue wird nicht nur in kroatischen Gemeinden des Burgenlandes, sondern auch in jenen der Slowakei und in Westungarn weitergereicht.

Sie ist seit Jahrzehnten ein Symbol der Grenzüberschreitung, des lebendigen Miteinanders und des europäischen Geistes.

David Grandits, der Pfarrvikar von Zagersdorf, lud im Zuge der Übernahme der Wandermuttergottes die Pilgerinnen und Pilger ein, im Laufe des nächsten Jahres nach Zagersdorf zur Muttergottes zu pilgern.

Putujuća Celjanska Marija u Hrvatskom Jandrofu

ORF

Friedenszeichen im Kalten Krieg

Die Wandermuttergottes wird im Zuge der jährlichen gemeinsamen Wallfahrt der Burgenlandkroaten sowie der in Wien, Ungarn und in der Slowakei lebenden Kroaten nach Mariazell getragen.

Dort wird sie einer je anderen kroatischen Gemeinde zugeteilt. Die Idee dazu stammt vom ersten Eisenstädter Diözesanbischof Stefan László, der dieses bedeutende Symbol eines friedlichen Miteinander zur Zeit des Kalten Krieges ins Leben gerufen hat.

Seit 1973, als die Wallfahrt ihr damals bereits 50-jähriges Jubiläum feierte, wechselt die Wandermuttergottes jährlich von einer Pfarre zur anderen.

Bizonjci hodočastu k Putujućoj Celjanskoj Mariji u Hrvatskom Jandrofu

ORF

Ein Jahr lang verblieb die Wandermuttergottes in der Kirche in Jarovce

Bischof Zsifkovics würdigt Kroatenwallfahrt

„Diese wichtige Tradition ist ein lebendiges Symbol für die Zusammengehörigkeit der Burgenlandkroaten. Heute, nach Überwindung des Kalten Krieges und des Eisernen Vorhangs, verweist sie auf den Geist des geeinten Europas und bringt das Verbindende und Grenzüberschreitende zum Ausdruck“, würdigte Bischof Ägidius Zsifkovics den Brauch.

Die Wallfahrt der Burgenländischen Kroaten nach Mariazell organisiert seit der Dechant von Trausdorf, Pfarrer Željko Odobašić.

In der vergangenen Woche waren etwa 430 Gläubige zu Fuß aus ihren Dörfern nach Mariazell gepilgert. Eine Bildergalerie der Wallfahrt 2017 finden Sie auf unserer kroatischen Seite.