Volksgruppenvertreter bei Michael Häupl

Vorsitzende und deren Vertreter der österreichischen Volksgruppenbeiräte waren vor kurzem zu Gast bei Michael Häupl, dem Bürgermeister von Wien. Zentrales Thema der Gespräche war die Bildungsfrage für Volksgruppenangehörige in Wien.

Die Volksgruppe der Burgenlandkroaten wurde vom Vorsitzenden des kroatischen Volksgruppenbeirates, Martin Ivancsics und Matthias Wagner, Mitglied des Beirates, vertreten.

Im Laufe der Gespräche entstand die Idee einer Wiener Schule für die autochthonen Volksgruppen in Österreich. Diese Idee könnte man am leichtesten realisieren, indem man in der bereits bestehenden privaten Komensky-Schule für Tschechen und Slowaken auch zum Beispiel kroatische Klassen einführe, so Martin Ivancsics, Vorsitzender des kroatischen Volksgruppenbeirates, der beim Treffen mit Bürgermeister Michael Häupl auch anwesend war.

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HKD

Martin Ivancsics (in der Mitte neben Bürgermeister Michael Häupl) und Matthias Wagner (rechts außen) vertraten die burgenlandkroatischen Belange beim Treffen in Wien

Verteilung der Klassen in anderen Bezirken möglich

„Wien könnte mit einem eigenen Gesetz private Schulen für autochthone Minderheiten fördern und somit auch die Gründung solcher Schulen ermöglichen“, sagt Martin Ivancsics.

Die kroatischen Klassen müssten nicht unbedingt im selben Schulgebäude sein, sondern könnten auch auf andere Bezirke verteilt werden, meint Ivancsics.

Konkrete Pläne werden noch ausgearbeitet

Vertreter der Volksgruppenbeiräte werden noch im Juli konkrete Pläne ausarbeiten. Bürgermeister Michael Häupl habe zugesagt, dass er spätestens nach den Nationalratswahlen diese Angelegenheiten mit den verantwortlichen Behörden besprechen werde.

Des weiteren hat Wiens Bürgermeister Michael Häupl betont, dass ihm die Ausbildung von Volksgruppenangehörigen und das Erlernen ihrer jeweiligen Sprache am Herzen liege. Er schlug diesbezüglich auch vor - nach dem Modell der österreichischen Schule in Budapest - dass andere Staaten in Wien Schulen in deren Sprachen eröffnen und leiten sollten.