Tonarchiv kroatischer Dialekte in Arbeit

Das Kroatische Kultur- und Dokumentationszentrum arbeitet seit vier Jahren an einem der größten Projekte seiner Geschichte. In fast allen Orten mit kroatischem Bevölkerungsanteil wurden die örtlichen Dialekte erfasst und dokumentiert.

393 Menschen in 58 Ortschaften im Burgenland, Ungarn und der Slowakei wurden für das Projekt interviewt. Insgesamt wurden über 300 Stunden Interviews geführt. Die Gespräche wurden transkribiert und liegen bereits zu einem großen Teil schriftlich vor. Ein Ziel des Projektes ist ein umfassendes Tonarchiv über die Dialekte der Burgenlandkroaten zu schaffen.

Jetzt habe man die zweite Phase mit der wissenschaftlichen Auswertung und Bearbeitung eingeleitet, erklärte der Vorsitzende des Kroatischen Kultur- und Dokumentationszentrums, Martin Ivancsics.

Martin Ivančić HKDC

ORF

Martin Ivancsics freut sich über die umfangreiche Dokumentation burgenlandkroatischer Dialekte

Internationale Experten erforschen Spracheigenheiten

Vertreter des Slawistik-Institutes der Uni Wien, der Pädagogischen Hochschule Burgenland, der Universitäten Zagreb und Zadar, Koblenz und Groningen sind in der engeren Arbeitsgruppe vertreten. Auch die burgenlandkroatischen Sprachexperten Nikola Bencsics und Ivo Szuczich sind aktive Mitglieder des Projektteams, das von der ehemaligen Minderheitenschulinspektorin, Edith Mühlgaszner geleitet wird.

Alle mitarbeitenden Expertinnen und Experten seien vom Umfang und der Qualität der Aufnahmen sehr beeindruckt, so Ivancsics. Es gebe selten eine derart umfassende Dokumentation über eine gesamte Volksgruppe.

Als eines der Ergebnisse des Projekts werde die umfassende Sammlung der Dialekte nach den intensiven Arbeiten der Experten Interessierten in Wort und Schrift zur Verfügung stehen, kündigte Ivancsics an. Bis dahin werden die Sprachwissenschaftler noch einige Jahre beschäftigt sein.

Mitarbeiter an dem Dialektforschungsprojekt

Kroatisches Kultur- und Dokumentationszentrum