Minderheiten Thema im Nationalrat

Im Rahmen der Budgetdebatte im Parlament befasste man sich auch mit den österreichischen Volksgruppen. SPÖ-Menschenrechtssprecher Franz Kirchgatterer hob in seiner Rede die staatliche Verantwortung für die autochthonen Volksgruppen in Österreich hervor.

Wolfgang Zinggl, Sprecher für Minderheiten der Grünen, kritisierte, dass seit 21 Jahren die Volksgruppenförderungen nicht mehr angehoben worden seien.

Neue Perspektiven im Bildungsbereich

Nikolaus Berlakovich, ÖVP-Volksgruppensprecher, verwies in seiner Wortmeldung heute, Dienstag, im Rahmen der Budgetdebatte im Nationalrat auf eine Studie der Europäischen Kommission, wonach 80 Prozent der europäischen Volksgruppen in ihrer Existenz gefährdet seien. Das treffe auch auf die österreichischen Volksgruppen zu.

Nikolaus Berlakovich, ÖVP-Volksgruppensprecher, betonte in seiner Rede, dass sich die persönlichen und beruflichen Lebenssituationen der Volksgruppenangehörigen geändert hätten. Sehr viele Angehörige der Volksgruppen lebten nicht mehr in den autochthonen Gebieten, sondern in Städten wie Wien und Graz.

Berlakovich auch für höhere Presseförderung

„Die Volksgruppen müssen daher bei der Bildungsreform mehr Möglichkeiten zum Erlernen ihrer Sprache bekommen“, so Berlakovich. Die Volksgruppenangehörigen sollten daher z.B. auch in Wien, die Möglichkeit bekommen, vom Kindergarten bis zur Universität ihre Muttersprache zu erlernen und zu verwenden, sagte Nikolaus Berlakovich im Nationalrat.

Zudem setzte sich ÖVP-Abgeordneter Nikolaus Berlakovich für einen Ausbau der Presseförderung für die österreichischen Volksgruppen ein. So benötigten die Wochenzeitungen „Hrvatske novine“ der Burgenlandkroaten und „Novice“ der Kärtner Slowenen zu ihrem Fortbestand dringend mehr finanzielle Mittel. Der Gebrauch von Volksgruppensprachen im medialen Bereich sei neben der Schule der zweite wichtige Eckpfeiler einer lebendigen Volksgruppenkultur.