Kroatischer Kirtag in Fröllersdorf (CZ)

Im einstigen kroatischen Dorf Frelištof/Fröllersdorf/Jevišovka im heutigen Tschechien fand wieder der kroatische Kirtag statt. Der Verband der kroatischen Minderheit in Tschechien lud bei dieser Gelegenheit zu einer Gedenkveranstaltung ein.

Der Fröllersdorfer Kirtag begann mit einer Messe in deutscher, kroatischer und tschechischer Sprache. Danach gedachten die anwesenden Gäste des Schicksals der Mährischen Kroaten, die nach der kommunistischen Machtergreifung 1948 ausgesiedelt wurden.

Frelištof 2013 kiritof Kirtag

Petar Tyran

Die farbenprächtige Tracht der Mährischen Kroaten

Die Mährischen Kroaten wurden zwangsausgesiedelt

Die neuen Machthaber warfen den Kroaten unter anderem vor, während des Krieges mit den Nationalsozialisten kollaboriert zu haben. Im Laufe des Jahres 1948 wurde die Kroaten der drei Ortschaften Fröllersdorf/Frelištof/Jevišovka, Neuprerau/Nova Prerava/Nový Přerov und Guttenfeld/Dobro Polje/ Dobré Pole vertrieben und in der Nähe der polnischen Grenze angesiedelt.

Ein Teil der Kroaten entzog sich der Umsiedlung durch Flucht. So auch Josef Lawitschka, der als 15-jähriger nach Österreich flüchtete. Der Kulturaktivist der Mährischen Kroaten, Josef Lawitschka, feierte im Jänner dieses Jahres seinen 80. Geburtstag.

Bücherpräsentation und Folklore beim Kirtag

Mit der Vertreibung der Mährischen Kroaten setzt sich Lenka Koprivová, stellvertretende Vorsitzende des Verbandes der kroatischen Minderheit in Tschechien, im tschechischen Buch von Tomáš Dvořák auseinander. Dieses wurde ebenso wie ein zweisprachiges Kinderbuch beim Kirtag vorgestellt.

Beim anschließenden Kulturprogramm zeigte das tschechische Folklore-Ensemble Palava die Tänze der Mährischen Kroaten in der farbenprächtigen Originaltracht.

Eine Fotogalerie der Veranstaltung gibt es auf der kroatischen Seite.