Knapp 1.900 Menschen bei „Pass Egal Wahl“

Die Menschrechtsorganisation „SOS Mitmensch“ hat gestern die sogenannte „Pass Egal Wahl“ in mehreren Landeshauptstädte abgehalten und berichtet von einem Beteiligungsrekord.

Fast 1.900 Menschen ohne österreichischen Pass gaben gestern ihre Stimme in eingerichteten Wahllokalen in Wien, Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt ab, berichtet SOS Mitmensch in einer Aussendung. Hinzu kamen noch Solidaritätsstimmen von Menschen mit österreichischer Staatsbürgerschaft. „Wie bereits bei den vergangenen Pass Egal Wahlen schnitten die Rechtsparteien schwach ab“, so die NGO.

Mehr als eine Million Menschen sind in Österreich von Wahlen ausgeschlossen, weil sie keine österreichische Staatsbürgerschaft besitzen. Deswegen setzt sich SOS Mitmensch seit Jahren für das Wahlrecht für nicht-österreichische Staatsbürgerinnen und Staatbürger ein und veranstaltet die „Pass Egal Wahl“.

SPÖ vor Grünen und KPÖ

Die Wahl brachte für die SPÖ 37%, gefolgt von den Grünen mit 32% und der KPÖ plus mit 12%. Die Liste Pilz und die ÖVP schafften die Hürde von 4%, die NEOS erhielten 3,8%, während die FPÖ nur 2% der Stimmen erhielt. SOS Mitmensch betont, dass das Ergebnis dieser Wahl nicht repräsentativ für die Gesamtheit der Menschen ohne österreichischen Pass sei. „Das Wahlergebnis stehe stellvertretend für das politische Stimmungsbild jener Menschen, die bereit sind, aktiv ein Zeichen für eine inklusivere Demokratie zu setzen“, heißt es in der Aussendung.

Prominente gaben Stimme ab

Zahlreiche Prominente, darunter ORF-Star Dirk Stermann, Autorin Sabine Gruber, Regisseurin Carolin Pienkos, Schauspieler Cornelius Obonya, die Sängerin Eloui und der Musical-Star Drew Sarich gaben ihre Stimme bei der „Pass Egal Wahl“ ab.

Nicht nur symbolischer Akt

Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch, versteht die „Pass Egal Wahl“ nicht nur als eine symbolische Wahl, sondern als einen wichtigen demokratischen Akt, mit der Hoffnung, dass „Menschen, die sich demokratisch einbringen wollen, es in Zukunft auch können“.

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