Mängel für Roma bei Bildung und Beschäftigung

Nach Einschätzung der EU-Kommission verbessert sich die Lage für Roma seit 2011 nur langsam. Noch immer seien 80 Prozent der Roma in Europa armutsgefährdet, erklärte am Mittwoch die Brüsseler Behörde.

In ihrer Bewertung kommt die EU-Kommission zu dem Schluss, dass Roma zwar vermehrt an frühkindlicher Erziehung und Bildung teilnehmen. Der Anteil hat sich von 47 Prozent im Jahr 2011 auf 53 Prozent 2016 erhöht. Auch der Anteil der Schulabbrecher sei rückläufig, er ging im selben Zeitraum von 87 auf 68 Prozent zurück. Für die Kommission sind diese Zahlen dennoch zu hoch. In der Slowakei, Ungarn und Bulgarien würden zudem über 60 Prozent der Roma-Kinder getrennt von anderen unterrichtet.

Höherer Anteil ohne Ausbildung & Beschäftigung

Der Anteil junger Roma, die nicht in Ausbildung oder Beschäftigung sind, stieg von 56 auf 63 Prozent. Für die Kommission ist auch dies „ein alarmierendes Zeichen“. Eine steigende Zahl dieser Jugendlichen gibt es in der Slowakei, Ungarn und Bulgarien.

Kein Zugang zu Basis-Krankenversicherung

In Bulgarien und Rumänien hat die Hälfte der Roma keinen Zugang zu einer Basis-Krankenversicherung, heißt es in dem Kommissionsbericht weiter. Während sich der Zugang zu Strom und Leitungswasser verbessert habe, würden Roma auch in Portugal, Tschechien und Spanien beim Zugang zu Wohnraum diskriminiert.

Nationale Roma-Strategien umsetzen

Die EU-Kommission will in einer öffentlichen Befragung bis zum 25. Oktober Strategien für eine bessere Integration der Roma zur Diskussion stellen. Die für Gleichstellung zuständige EU-Justizkommissarin Věra Jourová rief die EU-Staaten dazu auf, ihre nationalen Roma-Strategien umzusetzen. „Roma-Kinder sollten genau dieselben Bildungschancen haben wie andere Kinder.“