Holocaust-Überlebender Marko Feingold 104 Jahre alt

Der älteste Holocaust-Überlebende in Österreich, Marko Feingold, feierte gestern seinen 104. Geburtstag. Die Aufklärung über die Zeit des Nationalsozialismus wurde zu seiner Lebensaufgabe.

Die persönlichen furchtbaren Erlebnisse Marko Feingolds und ein bis zum heutigen Tage waches Interesse an gesellschaftlichen Veränderungen und politischen Entwicklungen machen ihn zu einem der wichtigsten Mahner und Aufklärer, betont die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) in einer Aussendung.

Aufklärung über die NS-Zeit

Nach Verhaftung, Flucht und Gefangenschaft in verschiedenen Konzentrationslagern bis zur Befreiung im April 1945, widmete er sich in seiner Arbeit der Aufklärung über die Zeit des Nationalsozialismus. Mittels Vorträgen, Gesprächen und Begegnungen konnte der langjährige Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg im Laufe der Jahrzehnte viele Schüler und Lehrer erreichen. IKG-Präsident Oskar Deutsch dankte in der Aussendung Marko Feingold im Namen des Präsidiums der Israelitischen Kultusgemeinde für seine großartige Arbeit und überbrachte seine Geburtstagsglückwünsche.

Sechs Jahre lang in Konzentrationslagern

Marko Feingold wurde am 28. Mai 1913 in Wien geboren. 1939 wurde er verhaftet und in der Folge in das KZ Auschwitz gebracht. Insgesamt sechs Jahre lang war Marko Feingold in unterschiedlichen Konzentrationslagern gefangen, bis zur Befreiung des KZ Buchenwald durch die Amerikaner im Jahr 1945. Er konnte nach Österreich zurückkehren und blieb in Salzburg, wo er 1946 Präsident der wieder errichteten Israelitischen Kultusgemeinde Salzburgs wurde. Von Anfang an war er neben seiner beruflichen Tätigkeit im Handel eng mit dem Aufbau der christlich-jüdischen Begegnung verbunden. Seit seiner Pensionierung im Jahr 1977 hielt er unzählige Vorträge zur Aufklärung der NS-Zeit. Marko Feingold wirkte auch bei der Zeitzeugenproduktion „Die letzten Zeugen“ von Doron Rabinovici und Matthias Hartmann am Wiener Burgtheater mit.

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