Trotz vorbildlicher Integration Angst vor Abschiebung

Dharminder Deep Singh hat in Österreich um Asyl angesucht. In seiner Heimat wurde er verschleppt und gefoltert. Schon einmal wurde sein Asylansuchen abgelehnt. Als Angehöriger der Religionsgemeinschaft der Sikhs fürchtet er in Indien gewaltsame Repressalien.

Darminder Deep Singh will nicht sein ganzes Leben in Flucht verbringen, wie er im „Heimat Fremde Heimat“-Interview sagt. Mittlerweile ist er bereits zweimal aus Indien nach Österreich geflüchtet. Als Angehörige der Sikhs stand seine Familie unter Generalverdacht. In den 1980er Jahren begingen einige Sikhs in Indien Terroraktionen und bildeten separatistische Gruppen. Das indische Regime reagierte mit Pogromen, denen Tausende Sikhs zum Opfer fielen. Auch Dharminder Deep Singhs Vater wurde ermordet. Daraufhin wurde die Familie von der Polizei schikaniert und Dharminder Deep Singh musste flüchten.

Verschleppt und gefoltert

Bei seinem ersten Asylverfahren erhielt der heute 29-Jährige einen negativen Bescheid und musste nach Indien zurück. Dort wurde er von Polizisten verschleppt und gefoltert. Er flüchtete noch einmal nach Österreich und stellte erneut einen Asylantrag. Nach wie vor leidet Dharminder Deep Singh an den Folgen der Folter.

Als Tabla-Spieler angesehen

Dharminder Deep Singh ist Musiker und als Tabla-Spieler in der Wiener Musikerszene angesehen. Unter seinen Freunden und Musikerkollegen herrscht Fassungslosigkeit und Enttäuschung über seine Situation. So haben Dharminder Deep Singhs Freunde Unterstützungserklärungen gesammelt und prominente Künstler und Musiker mobilisiert, damit sie sich gegen eine drohende Abschiebung ihres Kollegen einsetzen. „Der Deep ist wirklich ein fantastischer Musiker. Es ist mir völlig unzugänglich, man erklärt sich gegen Folter, man erklärt sich für die Menschenrechte und schickt ihn wirklich wissentlich wieder nach Hause. Das ist einfach unfassbar“, zeigt sich Musikerkollege Otto Lechner entsetzt.

Hoffnung auf ein faires Verfahren

Dharminder Deep Singh hofft nun auf ein letztes faires Verfahren, dass sein Fall noch einmal sorgsam begutachtet wird und er dann sein „Leben genießen“ kann, wie er sagt.

Zum „Heimat Fremde Heimat“-Beitrag auf der ORF-TVThek.

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