AG-Skandal: Fakultät verurteilt Vorfälle

Mit Bestürzung hat der Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Uni Wien, Paul Oberhammer, auf Berichte über geheime Chat-Gruppen der AktionsGemeinschaft (AG) am Juridicum reagiert, in denen antisemitische und menschenverachtende Witze ausgetauscht wurden.

In einer Stellungnahme fordert er, dass Beteiligte und Mitwisser nicht mehr in Studentenvertretung und Beratung tätig sein dürfen.

Nicht einzelne „Schwarze Schafe“

Leider handle es sich hierbei nicht um einzelne „schwarze Schafe“, sondern offenbar um eine größere Gruppe von AG-Jus-Funktionären. Kritik übt Oberhammer auch an der Reaktion der AG Jus auf ihrer Homepage. Diese zeige noch jetzt mangelndes Einsichtsvermögen, indem sie „diese menschenverachtenden Exzesse“ in einer Stellungnahme als „schwarzer Humor“ bzw. „Dummheit“ bezeichnet und beklagt, die Screenshots seien „aus dem Zusammenhang einer Diskussion gerissen“ worden, um der AG Jus bei der bevorstehende ÖH-Wahl zu schaden.

Einst viele Studenten & Professoren Opfer des NS-Terrors

„Die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Wien verurteilt dieses Verhalten auf das Schärfste“, heißt es auf der Homepage des Juridicums, wo, wie Oberhammer betont, einst viele Studenten und Professoren Opfer des NS-Terrors geworden seien. Die Vorfälle in der AG Jus würden eine Geisteshaltung zeigen, die den Studierenden und Mitarbeitern fremd sei.

Beteiligten bisher nicht zurückgetreten

Die HochschülerInnenschaft (ÖH) der Uni Wien hat unterdessen in einer Aussendung kritisiert, dass entgegen einer Ankündigung der AG-Spitze die Beteiligten bisher nicht zurückgetreten seien. Weder bei der Wahlkommission noch bei der Universitätsvertretung seien Rücktrittserklärungen eingegangen. Es müssten alle Beteiligten ausfindig gemacht werden, „keiner und keine von ihnen darf weiterhin eine Funktion innerhalb der ÖH bekleiden“, so die Forderung.

AG-Funktionäre mit Judenwitzen & Behinderten-Spott

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