Afrikaner im KZ Mauthausen

In Mauthausen, dem größten KZ auf österreichischem Boden befanden sich unter den Häftlingen auch Menschen afrikanischer Herkunft. Diesem kaum bekannten Teil der Geschichte widmet sich eine neue Studie.

„Diese Studie kommt nicht aus der Zeitgeschichteforschung - sie ist sehr stark unter den schwarzen Menschen in Österreich verankert, auch in Form von wissenschaftlichem Know-how“, sagt Walter Sauer, Wirtschafts- und Sozialhistoriker von der Universität Wien gestern bei der Präsentation. Die Studie „Afrikanerinnen und Afrikaner im KZ Mauthausen: Teilauswertung der Datenblätter im Archiv der KZ-Gedenkstätte Mauthausen“ wurde von Barbara Fuchslehner (Bibliothek der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien) und Karin Röhrling (Österreichischer Bibliothekenverbund) erstellt. Wissenschaftlich betreut wurde sie von Walter Sauer vom Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien und von Simon Inou von M-Media.

157 Häftlinge identifiziert

157 der Häftlinge, darunter drei Frauen, hatten Wurzeln auf dem afrikanischen Kontinent. Die meisten Häftlinge stammten aus Algerien (104) sowie aus Tunesien, Marokko und Ägypten (insgesamt 40), es waren aber auch Menschen aus der Karibik und aus Südafrika darunter. „Wir waren sehr überrascht: Ursprünglich gingen wir davon aus, dass wir ungefähr 60 Personen identifizieren können. Tatsächlich waren es um vieles mehr“, sagt Studienautorin Barbara Fuchslehner.

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