Mit Kultur europäische Krisenregionen beleben
Für eine Woche lang wurde im August die idyllische und ruhige Gegend rund um die Burg Snežnik in der Loška dolina, im Süden Sloweniens nahe der kroatischen Grenze, zum Treffpunkt europäischer Künstler sowie Liebhaber von Musik, Schauspiel und Zirkus.
Paolo Tanze
Aufgrund des katastrophalen Eisregens von 2014, der enorme Schäden an Wald und Infrastruktur verursacht hat sowie die durch das Bankenwesen und politische Veruntreuungen verursachte Krise, ist das Tal - Loška dolina - von enormer Abwanderung betroffen.
300 internationale Künstler
Mastermind des Festivals, Matija Solce, selbst Puppenspieler, Musiker und Universitätsdozent wurde bei der Realisierung und Organisation des Festivals von Professoren der Prager Fakultät DAMU, der Theaterabteilung der Universität für darstellende Künste, unterstützt. Mehr als 300 internationale Künstlerinnen und Künstler trafen sich bei dem Festival in den Dörfern, um in Gasthäusern, auf Kirchplätzen oder sogar um hinter dem Küchentisch zu performen, zu musizieren und mit den Dorfbewohnern Erfahrungen auszutauschen oder neue Wege aus aktuellen Krisen zu ersinnen. Dafür genossen die Musiker, Schauspieler, Puppenspieler und Zirkusleute, die unentgeltlich auftraten, die Gastfreundschaft der Einheimischen und wurden zum Teil auch bei Privatpersonen untergebracht.
Paolo Tanze
Einwöchiges Think Tank
Als Schlusspunkt des einwöchigen künstlerischen Think Tank wurde die märchenhafte Burg Snežnik mit einer spektakulären Lichtinstallationen von der Prager DAMU-Crew in Szene gesetzt. Inhaltlich angelehnt an Freudsche Theorien konnten die Besucher bei freiem Eintritt auf drei Wege rund um die Burg sozusagen hinter gesellschaftliche Fassaden blicken.
Paolo Tanze
Für globale Empathie
Für Gerechtigkeit, gegen Fremdenfeindlichkeit, Nationalismus, und für globale Empathie spielten beim Festival insgesamt 200 Acts an – von der israelischen Band „Hayelala“ bis zur estnischen Theatergruppe „The Vagabond Wagon Traveling Theatre“. Österreichische Beteiligung gab es von „VioLoop“, dem „Dada Zirkus“ oder dem Figurentheater „namlos“.
Paolo Tanze
Zum europäischen Hot-Spot
Das Festival „Floating Castle“ zeigt, dass durch eine beherzte Idee und auch ohne finanzielle Unterstützung, aus einer Region, in der sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, ein europäischer Hot-Spot werden kann.