„Jüdische Gemeinde in Österreich soll wachsen“

Angesichts der jüngsten Terroranschläge auf Juden in Europa hat sich Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) gegen Aufrufe zu deren Auswanderung ausgesprochen.

„Die jüdische Gemeinde in Österreich soll wachsen“, erklärte der Außenminister heute in einer Aussendung. „Es ist leider eine schreckliche Tatsache, dass antisemitische Vorfälle in Österreich und ganz Europa zunehmen. Daher müssen wir hart daran arbeiten, für Sicherheit zu sorgen, damit Menschen jüdischen Glaubens nicht gezwungen sind, auszuwandern. Aber Europa ohne Juden wäre nicht Europa“, betonte Kurz.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte europäische Juden nach den Anschlägen in Kopenhagen und Paris dazu aufgerufen, in den jüdischen Staat auszuwandern.

„Dankbar, dass es wieder jüdisches Leben in Deutschland gibt“

Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Juden in Deutschland Schutz zugesagt. „Wir werden seitens der Bundesregierung, aber auch seitens der Landesregierungen und aller Verantwortlichen in Deutschland alles dafür tun, dass die Sicherheit jüdischer Einrichtungen, die Sicherheit der Bürgerinnern und Bürger, die jüdischer Herkunft sind, gewährleistet wird“, sagte sie heute. Als Reaktiona auf Netanyahu’s Ausreise-Aufforderung an die Juden in Europa betonte Merkel: „Wir möchten gerne mit den Juden, die heute in Deutschland sind, weiter gut zusammenleben. Wir sind froh und auch dankbar, dass es wieder jüdisches Leben in Deutschland gibt.“

„Frankreich ist genauso verletzt wie Ihr es seid“

Auch Frankreichs Ministerpräsident Manuel Valls appellierte an die Juden, in Frankreich zu bleiben. „Meine Botschaft an die französischen Juden lautet: Frankreich ist genauso verletzt wie Ihr es seid, und Frankreich wünscht nicht, dass Ihr das Land verlasst.“ Frankreich hat in Westeuropa die größte jüdische Gemeinde, die immer wieder Anfeindungen und Übergriffen ausgesetzt ist. Erst gestern hatten Unbekannte im elsässischen Sarre-Union über 200 Gräber auf einem jüdischen Friedhof geschändet.

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