53. Filmfestival Karlovy Vary | Peter Brunner im Preis-Rennen
Freibeuter Film
Im Zentrum von „To the night“, dem dritten Langfilm Brunners nach „Mein blindes Herz“ und „Jeder der fällt hat Flügel“ und der erste, der auf Englisch gedreht wurde, steht der unter einem Kindheitstrauma leidende Norman (Hollywood-Charakterdarsteller Caleb Landry Jones). Nachdem er einst seine Eltern in einem Feuer verlor, stellt er sich nun in einem kreativen Rausch seinen Dämonen. Peter Brunner konkurriert im Hauptbewerb mit elf weiteren Arbeiten, darunter etwa „I do not care if we go down in history as babarians“ des Rumänen Radu Jude oder „Sueno Florianopolis“ der Argentinierin Ana Katz.
Das Festival geht heuer von 29. Juni bis 7. Juli über die Bühne.
In der Dokumentarschiene findet sich mit „Walden“ auch eine schweizerisch-österreichische Koproduktion. Der eidgenössische Filmemacher Daniel Zimmermann vereint darin 13 Einstellungen im 360-Grad-Modus, die den Betrachter aus dem österreichischen Wald in eine weit entfernte Region führen. In der Doku-Sparte sind insgesamt zwölf Arbeiten im Rennen, darunter Vitaly Manskys Putin-Porträt „Putin’s witnesses“ oder Kristine Briedes kontemplative Arbeit „Bridges of Time“.
Filmstudio Barrandov
Abseits der Wettbewerbs ehrt Karlovy Vary heuer den verstorbenen Filmregisseur Miloš Forman. Als Eröffnungsfilm wird das Schwarz-Weiß-Drama „Die Liebe einer Blondine“ von 1965 gezeigt, mit dem Forman international erste Erfolge feierte. Und vor dem Festivalhotel Thermal wird das Czech National Symphony Orchestra unter der Leitung von Libor Pešek bekannte Melodien aus Filmen wie „Amadeus“, „Hair“, „Taking Off“ und „Der Feuerwehrball“ spielen. Der Oscar-Preisträger und gebürtige Tscheche war am 13. April mit 86 Jahren im US-Bundesstaat Connecticut gestorben.