„The Stomach Of The World“ von Eva Koťátková
Amalthea
Die Wiener Philharmoniker feiern ihr 175-jähriges Bestehen nun auch mit einem Buch: Unter dem Titel „Das Orchester, das niemals schläft“ zeichnet Christoph Wagner-Trenkwitz die Geschichte des Klangkörpers nach, am Montagabend wird das Buch in Anwesenheit von Prominenten wie Altbundespräsident Heinz Fischer im Haus der Musik präsentiert. Wer das Rennen um die Nestroy-Preise macht, wird im Ronacher entschieden, wo Regisseur und Puppenspieler Nikolaus Habjan mit Partnerin Manuela Linshalm sowie Burgschauspielerin Regina Fritsch durch den Abend führen.
Der Dienstag wartet mit einer neuen Ausstellung im Untergeschoß des 21er Haus auf: Mit der raumfüllenden Installation „The Stomach Of The World“ umkreist die tschechische Künstlerin Eva Koťátková mit einer Vielzahl von Objekten ihren gleichnamigen Film. Um den Bauch geht es auch am Abend, wenn man sich diesen im Rahmen der Presseaufführung „Kabarettgipfel 2017“ mit u.a. Andreas Vitasek, Thomas Stipsits und Verena Scheitz vor Lachen halten muss.
2017 Courtesy die Künstlerin und Meyer Riegge
Eva Koťátková wurde 1982 in Prag geboren, wo sie auch lebt. Sie sieht die Entfaltung des Selbst als Gratwanderung zwischen inneren und äußeren Zwängen. Ihre Ausstellung umkreist als raumfüllende Installation mit einer Vielzahl von Objekten ihren Film Stomach of the World (2017) als Dreh- und Angelpunkt dieses Gedankens.
Vernissage | 14. November 2017
Stomach of the World
19.00 Uhr
21er Haus, 3., Arsenalstraße 1
bis 18.2.2018
Kuratiert von Severin Dünser
„Stomach of the World“ dauert 46 Minuten und ist in der Ausstellung im Loop zu sehen. In dem surrealen und gleichsam humorvollen Film wird die Welt aus der Perspektive von Kindern erfahren, die verschiedene Übungen ausführen. Die Akteurinnen und Akteure imaginieren die Welt als eine Art Körper, der Objekte und Subjekte in sich aufnimmt und transformiert. Koťátková entwirft in ihrer Vorstellung eine Welt als Magen, die mit Mägen und dem, was diese verschlingen, gefüllt ist. Die Welt als Schlange, in deren Bauch sich wieder eine Schlange auftürmt. Es geht um die Politik von Essen und Gefressenwerden.
2017 Courtesy die Künstlerin und Meyer Riegge
apa/rabenhof/ingo pertramer
Die Vienna Art Week hält am Mittwoch die Ausstellung „Halluzination, Perspektive, Synthese“ von Florian Hecker bereit, der in der Kunsthalle mit synthetischen Sounds akustische Erfahrungsräume schafft und den Hörprozess der Betrachter als Material einsetzt. Abends sollte man die Tanzschuhe schnüren, bereitet doch die britische Gruppe Jamiroquai mit Funk- und Disco-Klängen den passenden Rahmen, um Bewegung in die Wiener Stadthalle zu bringen. Alternativ kann man sitzend TV-Satiriker Peter Klien lauschen, der im Rabenhof als „Reporter ohne Grenzen“ einen Querschnitt seines investigativen Schaffens präsentiert.
Besonders dicht gestaltet sich der Donnerstag, wenn die Vienna Art Week mit „Die Kraft des Alters“ im Unteren Belvedere und „R. H. Quaytman“ und „Olga Chernysheva“ in der Secession neue Ausstellungen bereit hält. In der Stadthalle steht diesmal kein Konzert, sondern die Programmpräsentation der 60. Saison an, im Theater in der Josefstadt feiert Janusz Kicas Inszenierung von Schnitzlers „Professor Bernhardi“ mit Direktor Herbert Föttinger in der Hauptrolle Premiere. In Krems eröffnen die Europäischen Literaturtage mit einem Gespräch zwischen Buchpreisträger Robert Menasse und Philipp Blom. Ansonsten steht der Tag im Zeichen der Programmpräsentationen: Die Tiroler Festspiele Erl blicken in den Sommer 2018, Ausblicke auf das nächste Jahr geben auch das Tiroler Landesmuseum in Innsbruck und die Bregenzer Festspiele.
Joyce Tenneson
Etwas ruhiger geht die Woche am Freitag ins Finale: In der Galerie WestLicht gibt es Einblicke in „The Polaroid Project“, abends zeigt das Volkstheater George Orwells „1984“ in der Regie von Hermann Schmidt-Rahmer. In Spitz an der Donau wird im Rahmen der Europäischen Literaturtage der „Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln“ an die türkische Autorin Elif Shafak verliehen. „Hiob“ nach Joseph Roth steht im Schauspielhaus Graz auf dem Programm, Regie führt der ungarische Regisseur Andras Dömötör, der damit sein Debüt auf der großen Bühne des Schauspielhauses geben wird.
Alexi Pelekanos | Volkstheater
Samstagnachmittag finden sich Freunde von Weber, Reimann, Debussy und Schumann im Musikverein ein, wo die Wiener Philharmoniker unter Christian Thielemann deren Werke zum Besten geben. Jette Steckel zeigt abends im Burgtheater ihre jüngste Arbeit: Ibsens „Volksfeind“ mit Stars wie Joachim Meyerhoff und Ignaz Kirchner.
Der Sonntag bringt eine Klassik-Matinee im Konzerthaus, wo Philippe Jordan mit den Wiener Symphonikern Werke von Beethoven, Mendelssohn Bartholdy und Mahler gemeinsam mit Julia Fischer zum Klingen bringt. Abends feiert im Akademietheater die Bühnenversion des Kinoerfolgs „Willkommen bei den Hartmanns“ von Simon Verhoeven seine Uraufführung. Peter Wittenberg inszeniert die von Angelika Hager bearbeitete Fassung mit u.a. Sven Dolinski, Petra Morze und Dietmar König. Wer danach nicht schlafen kann: In der Nacht auf Montag geht in Los Angeles die Verleihung der American Music Awards über die Bühne.