Tschechen und Bayern gedenken gemeinsam der Opfer des Holocaust

Erstmals haben Bayern und Tschechien am internationalen Holocaust-Gedenktag gemeinsam der Opfer gedacht. Eine Delegation des Münchener Landtags nahm am Freitag an der Feierstunde im Senat in Prag teil.

Auf dem Programm standen Kranzniederlegungen im ehemaligen KZ-Außenlager Leitmeritz, das dem oberpfälzischen KZ Flossenbürg angegliedert war, sowie in der Gedenkstätte Theresienstadt.

Die bayerische Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) wertete das gemeinsame Erinnern als „große Geste der Versöhnung“. Jahrzehntelang hatte der Streit um die Nachkriegsvertreibung der Sudetendeutschen die Beziehungen zwischen München und Prag überschattet. Während der Nazi-Herrschaft waren mehr als 81 000 Juden aus dem „Protektorat Böhmen und Mähren“ deportiert worden; nur rund 10 500 überlebten den Holocaust.

Quelle: DPA