Jan Palach-Gedenkstätte in Tschechien vorgestellt

In Tschechien entsteht eine neue Gedenkstätte für Jan Palach, der sich aus Protest gegen den Einmarsch der Warschauer Pakt-Truppen vom August 1968 selbst verbrannt hatte.

Aus einem Architekturwettbewerb ist der Entwurf des Prager Ateliers MCA als Sieger hervorgegangen, wie die Zeitung „Lidové noviny“ heute berichtete. Er sieht vor, dass ein „Keil des Bösen“ die Außenmauer des Hauses der Familie Palach in Všetaty | Wschetat, 25 Kilometer nördlich von Prag, durchdringt.

Výstava

Tomáš Pasterný

Eröffnung Januar 2018

Das Palach-Wohnhaus sei für ihn immer „ein Symbol der Trauer“ gewesen, sagte der Jury-Vorsitzende, der Architekt Josef Pleskot. Das Haus war über Jahrzehnte dem Verfall ausgesetzt. Pleskot lobte die meditativen Elemente des Siegerentwurfs, wie einen kleinen Garten der Stille, in dem zum Beispiel Schülerinnen und Schüler unter einem Baum über das Gelernte nachdenken können. Die Eröffnung der Gedenkstätte ist für Januar 2018 geplant. Die Entwürfe sind bis zum 21. August im Nationalmuseum in Prag ausgestellt.

Palach war am 19. Januar 1969, drei Tage nach seiner Tat auf dem zentralen Wenzelsplatz in Prag, seinen schweren Verbrennungen erlegen. Mehr als 5000 Menschen besuchten seine Beerdigung, die zu einer Manifestation gegen das sozialistische Regime wurde.