Politische Erinnerungen aus der Sicht von Teenagern

Die Tschechische Republik hat derzeit den Vorsitz in der Visegrád-Gruppe inne. Anlass für das Tschechische Zentrum in Wien, die Wende 1989 revuepassieren zu lassen. Die Zeitzeugen des runden Tisches vergangenen Donnerstags, waren damals Teenager im Alter zwischen 11 und 18 Jahren.

On demand | Rádio Dráťák Magazin | 1.2.2016

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Rádio Dráťák Magazin
1.2.2016 | 21:20 Uhr
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Die Zeit und die damaligen Erfahrungen möchte Martin Krafl, ehemaliger enger Mitarbeiter Václav Havels, nicht missen. „Ich wuchs zur Zeit des totalitären Regimes auf, aber ich kenne auch die Zeit der Freiheit des Reisens. Es hat mein Leben komplett verändert“. Er war damals 18 Jahre und begann damals gerade sein Studium in der Hauptstadt Prag. „Angst war damals ein gängiges Gefühl“, erinnert er sich heute.

Auch für den in Wien geborenen Journalisten Gerald Schubert, war die Wende 1989 und der Fall des Eisernen Vorhangs ausschlaggebend für seine Motivation zum Studium Politikwissenschaft und späteren Karriere in der Tschechischen Republik. „Ich habe keine tschechischen Wurzeln, doch ich wollte die Politik verstehen“. Derzeit ist er wieder in Wien als Journalist tätig.

Ondřej Liška verbindet „eine Art der Erwachung mit der Wende 1989, die bis heute anhält“. Er war damals 11 Jahre und erinnert sich an den emotionalen Ausruf seiner Vaters über die Studentenbewegung ganz genau. „Es war auch ein Schluss vom passiven Empfänger der Geschichte rund um uns. Wir wurden endlich zu aktiven Mitgestaltern der Geschichte“, so Liška. Ondřej Liška, ehemaliger Schulminister in der Tschechischen Republik von 2007-2009, ehemaliger Politiker der Grünen und derzeit für die soziale gemeinnützige Gesellschaft Ashoka in Wien tätig.